Differenzierung an der Gemeinschaftsschule Lütjenburg

Individuell lernen – gemeinsam wachsen

In einer Gemeinschaftsschule lernen Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Interessen und Stärken gemeinsam in einer Klasse. Damit alle Lernenden bestmöglich gefördert und gefordert werden können, ist Differenzierung ein zentrales Prinzip unseres Unterrichts.

Was bedeutet Differenzierung?

Differenzierung heißt: Wir gestalten Unterricht so, dass er sich an die individuellen Lernbedürfnisse und Entwicklungsstände der Schülerinnen und Schüler anpasst. Das geschieht auf verschiedenen Ebenen – z. B. durch:

  • unterschiedliche Aufgabenformate und Schwierigkeitsgrade
  • Methodenvielfalt wie Gruppenarbeit, Werkstattunterricht oder digitale Lernpfade
  • individuelle Lernziele und Schwerpunkte
  • begleitete Lernphasen, in denen Schüler*innen auch im Nebenraum arbeiten können
Konkret im Unterricht: So differenzieren wir

Im mündlichen Unterricht:

  • Es gibt unterschiedlich schwierige Fragen und Aufgaben
  • Schülerinnen und Schüler dürfen sich vor dem Melden austauschen
  • Wer unsicher ist, hört sich Erklärungen mehrfach an und startet dann
  • In manchen Phasen wird in Kleingruppen auch parallel in Nebenräumen gearbeitet

In schriftlichen Arbeitsphasen:

  • Arbeitspläne bieten verschiedene Level zur Auswahl
  • Arbeitsblätter enthalten Zusatzaufgaben, die freiwillig bearbeitet werden können
  • In Schulbüchern zeigen Farben und Symbole die Schwierigkeitsgrade an
  • Bei Klassenarbeiten stehen meist mehrere Niveaustufen zur Verfügung

Selbsteinschätzung fördern – Verantwortung stärken

Die Schülerinnen und Schüler wählen ihre Aufgaben in vielen Fällen selbst – je nach Thema, Lernstand und manchmal auch Tagesform. Diese Form der Binnendifferenzierung trainiert die Fähigkeit zur realistischen Selbsteinschätzung. Wer sich dabei über- oder unterschätzt, wird durch Gespräche mit Lehrkräften und Eltern begleitet.

Es gilt: Man darf sich auch mal vertun – und lernt genau daraus.

Und was steht im Zeugnis?

Die Bewertung erfolgt auf dem Level, auf dem die Schülerin oder der Schüler überwiegend gearbeitet hat. Dieses wird im Zeugnis kenntlich gemacht – z. B. durch ein Sternchen-System – und zu jedem Halbjahr neu festgelegt.

Individuelle Entwicklung braucht Zeit

Nicht alle Kinder entwickeln sich gleich schnell – und das ist auch gut so. Unsere Differenzierung stellt sicher, dass niemand von wichtigen Lerninhalten ausgeschlossen wird. Alle Kinder lernen die gleichen Inhalte – aber auf dem passenden Niveau. Wer in den ersten Jahren auf einem einfacheren Level arbeitet, kann später problemlos auf ein höheres wechseln. Der angestrebte Schulabschluss (ESA oder MSA) wird erst in Klasse 9 festgelegt – es bleibt genug Zeit, sich zu entfalten.